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Sieben Antworten von: Robert reithofer

Statement: Was ich der Welt zum Thema „kollaborative Mobilität“ mitteilen will.

„Gemeinsam mehr erreichen“ – ist nicht unbedingt etwas Neues, gewinnt aber gerade in Zeiten der Shareconomy wieder an Bedeutung. Und es gibt nicht nur ökonomische Vorteile, den individuellen Personenverkehr zu bündeln. Auch die Umwelt und Parkplatzsituation zwingen uns gerade zu einem Umdenken – weg vom einzelnen Direktverkehr und hin zu einer gemeinsamen kollaborativen Mobilität. Die Gesellschaft hat sich hinsichtlich ihrem Besitzdenken in den letzten Jahrzehnten auch positiv weiterentwickelt. Es herrscht der Trend: „Ich will ein Fortbewegungsmittel benutzen, nicht besitzen!

 

Traummobilitätsszenario in 50 Jahren: Wie wünsche ich mir die Verkehrswelt im Jahr 2060.

In 50 Jahren wünsche ich mir ein noch besser ausgebautes Netz öffentlicher Verkehrsmittel, das besonders im ländlichen Raum mit lokalen Carsharing und anderen Nahverkehrsmodellen verknüpft ist. Das Angebot muss dabei preislich und zeitlich so flexibel und interessant sein, dass das obligatorische Zweitauto und auch das Eigenfahrzeug zunehmend uninteressant werden. In den Städten wird der ÖPNV dominieren, alternative Antriebe werden sich etabliert haben und die Menschen werden Mobilität bewusster leben. Der Güterverkehr wird weitgehend auf der Schiene stattfinden.

 

Mein TOP-Moment: Der meines Erachtens bisher grösste Erfolg in der kollaborativen Mobilitätsgeschichte.

Für carsharing24/7 war der erste große Meilenstein, einen Versicherungspartner mit an Bord zu holen. Das war ein sehr schwieriges und zeitintensives Unterfangen. Einerseits ist es aus Versicherungssicht ohne geeignetes Versicherungsprodukt zumeist nicht möglich, sein Fahrzeug entgeltlich Dritten zu überlassen. Andererseits wollen unsere User sich natürlich 100% abgesichert wissen, denn vor einem Kratzer, einer Delle oder gar Schlimmerem ist auch der beste Autofahrer nicht gefeit. Auch als wir das 100. Auto in unserer Fahrzeugflotte komplett hatten, war das ein ganz wunderbarer Moment und gab uns Zuversicht, mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg zu sein!

 

Mein persönliches Mobilitätsverhalten: Wie bewege ich mich privat.

In der Stadt benützte ich die Öffis, längere Strecken lege ich mit dem Zug zurück. Ansonsten bin ich natürlich mit einem Gemeinschafts-Auto unterwegs. Das Auto teile ich mir seit über drei Jahren mit zwei Freunden. Unser Carsharing-Team war übrigens auch der Treiber zur Gründung der Plattform carsharing24/7, damit noch mehr Menschen ihre Fahrzeuge mit Anderen privat und unkompliziert teilen konnten.

 

Eigene Erfahrungen mit kollaborativen Mobilitätsformen: Ein Erlebnis, das mir geblieben ist.

Das war sicher das Feedback eines der ersten User unserer Plattform. Er bekam nicht nur sein Auto zurück, sondern auch eine Handvoll Bücher für seine Kinder. Zudem wurde das Auto sauberer retourniert, als es abgeholt wurde. Grundsätzlich dominiert die Erfahrung, dass es für einen Großteil der carsharing24/7-Nutzer nicht nur ums Autofahren geht, sondern auch eine soziale Komponente mitspielt. Man lernt neue Menschen kennen, tauscht sich über die postitiven Erlebnisse aus und erkennt schnell, dass eine gemeinsame Nutzung der Ressourcen neben dem Geld sparen auch noch eine Menge Spaß macht. Da ich selbst in einem carsharing24/7-Team bin, weiß ich um die zahlreichen Vorteile – günstige, flexible, umweltschonende Mobilität – was will man mehr! ;-)


Der Auslöser, der mein Engagement für geteilte Mobilitätslösungen in Gang setzte.

Ein Freund von mir ist 2010 nach Wien gezogen. Damals überlegte er noch, sein Auto zu verkaufen, weil es in Wien kaum genützt würde. Ich habe dann vorgeschlagen, das Auto mitzunutzen und die Hälfte der Kosten zu übernehmen. Es fand sich noch ein Dritter und das erste private Carsharing-Team Wiens entstand. Es wurde ein einfaches Abrechnungsmodell ausgedacht, das bis heute gut funktioniert. Es werden dabei alle Fixkosten vom Wertverlust über Versicherung bis hin zur Autobahnvignette und Reifenlagerung aufsummiert und durch 365 Tage dividiert. Nutzt jemand das Fahrzeug, zahlt er die Tageskosten. Steht das Auto mal einen Tag, zahlen alle drei aliquot einen Drittel der Tageskosten. Das ist nur fair, denn jeder beteiligt sich an den Kosten auch wenn das Auto nicht gefahren wird.
Das System funktionierte so gut, dass immer mehr Leute mitmachen wollten. So entstand im April 2011 schließlich die Idee, eine Plattform zu gründen und dieses Konzept vielen Menschen einfach und kostenlos zugänglich zu machen.

 

Tatendrang im Bereich der kollaborativen Mobilität: Wenn ich könnte, würde ich als nächstes…

…unsere neueste Erweiterung der Plattform – die Fahrgemeinschaften - weiter vorantreiben! Dafür läuft gerade der Testbetrieb. Bei den Versicherungen gibt es Ausbaumöglichkeiten, wie etwa für Carsharing-Teams, junge Carsharer oder höher motorisierte Fahrzeuge. Außerdem wollen wir uns nicht nur auf Autos konzentrieren, sondern auch das Sharing Modell um andere Fahrzeuge erweitern. Wir haben jetzt schon Motorräder, e-Bikes, Wohnmobile und sogar ein Segelboot im Programm. Durch verschiedene Kooperationen mit anderen Mobilitätsanbietern (Öffentliche, Schienenverkehr) soll auch eine bessere Vernetzung der Mobilitätsalternativen ermöglicht werden. Wir entwickeln auch im Hardware Bereich einige Lösungen, wie z.B. ein assistierendes System für eine umweltfreundlichere Fahrweise. Die Liste ließe sich noch weiterführen - wir haben noch sehr viel für heuer geplant!

 
 

DATENBOX:

Mag. Reithofer Robert

Name: Reithofer

Vorname: Robert

Funktion: Unternehmensgründer

Firma: Software Manufaktur

Gegründet im Jahr: 2010

Firmensitz in: Wien und Graz

Anzahl Mitarbeiter: 2 fixe MitarbeiterInnen und 3 freie Mitarbeiter

Die Geschäftsidee kurz zusammengefasst:

Die Idee von carsharing24/7 ist es, eine Plattform zu schaffen, die auf echtes Teilen von privaten Fahrzeugen und deren Kosten setzt. Das eigene Fahrzeug ist der teuerste und schlecht ausgenützteste Gebrauchsgegenstand unserer Zeit. Das muss nicht so sein – Autos können geteilt, Kosten gesenkt und die Umwelt geschont werden.

carsharing24/7 ist das erste Carsharing Social Network und die Plattform für Carsharing unter Privatpersonen. Hier bieten Privatpersonen ihre Fahrzeuge an, um es mit anderen zu teilen. In der Zeit, in der Autobesitzer ihr Fahrzeug nicht selbst benötigen, verdienen sie Geld damit und können so ihre laufenden Fixkosten fürs Auto reduzieren. Menschen, die mobil sein möchten und ab und zu mal ein Auto benötigen, profitieren von sehr günstigen Leihgebühren.


Webseite:

https://carsharing247.com;

 
Kontakt
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eine Tochtergesellschaft des TCS
Maulbeerstrasse 10
CH-3001 Bern

Tel +41 (0)58 827 34 15
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